Es gab Zeiten, da mochte der fußballliebende Zuschauer Bremen nicht, aber man musste leider als Fan des Spiels mit der Kugel anerkennen, dass die Fischköppe einen ordentlichen Ball spielten. Das fiel auch in die Zeit, als sich ein “ehrenhafter” hannoverscher Fußballnationalspieler auf den Weg ins Pleite-Bundesland begab, um an internationalen Duellen teilhaben zu dürfen. Reisende soll niemand aufhalten – und obendrauf gab es für 96 neben ein paar Euronen einen Kicker mit dem Namen (Ge)Fahrenhorst. Nebenbei spielte er eine ordentliche Weltmeisterschaft im Jahre 2006, irgendwie war er einem nicht unsympathisch – trotz seines sportlichen Umfeldes. Der junge Hüne, gefüllte 2,10 Meter groß, schlaksig, aber mit hervorragendem Stellungsspiel ausgezeichnet, war gefühlt irgendwie immer noch einer von uns – warum auch immer: Per Bremen(sack)er. Doch die Bremer Kopfwaschmaschine hat nun auch bei ihm Erfolg gehabt. Sein Auftreten erinnert fast an das des Sportfeindes Diego (arbeitet im VW-Land – danke für die Dienstwagen!), theatralisches auf den Boden schmeißen, heulen, Bestrafung des sportlichen Kontrahenten fordernd, Stimmung gegen wirklich ehrenhafte Hannoveraner erzeugen, dass gab es in dieser Form in den 80er-Jahren höchstens bei Reinhold Mathy. Das der anschließend sein Gnadenbrot in Hannover verdiente, spielte hier natürlich keine Rolle.
Mittlerweile sind Spiele der grün-weißen Unsympathen kaum noch zu ertragen. Da gibt es einen Pizarro, der oft als ‚Schlitzohr’ bezeichnet wird, ein guter Kicker, was man zugeben kann.
Aber dann gibt es da auch diese kleine Ausgeburt des Teufels. Ein Ekelpaket, kaum 1,20 Meter groß. Ehemaliger Nationalspieler. Oft nur Einwechselspieler in einer Truppe, wo die zweitklassigen österreichischen Nationalspieler Arbeit finden. Die Erstklassigen suchen ihre fußballerische Heimat natürlich in der schönsten Stadt der Welt. An dieser Stelle ein eventuelles „herzlich Willkommen“ an Zlatko Junuzovic.Er hat Per infiziert. Kaum ist der Ball in der Nähe, hebt er ab. Selbst Andy Möller hätte das nicht in vergleichbarer Form darbieten können. Selbst nach dem Abpfiff hat er nichts Besseres zu tun, als sich auf den Boden zu schmeißen. Schlechte Schiedsrichter geben dafür tatsächlich eine gelbe Karte. Zu erwähnen ist hierbei, das gegen 96 der Alt-Internationale Thorsten (Mädchen) Frings auf ebenso feiste Art und Weise versuchte, einen Freistoss zu erschummeln. Sein Versuch war so dilettantisch, er blieb im Rasen hängen und sein Flehen nach einer Bestrafung wurde nicht erhört. Warum auch!?!
Zurück zum Gesamteindruck des gestrigen Spiels? Warum der ganze Ärger? Was ist passiert? Hannover 96 musste gestern den Weg ins ungeliebte Nachbar-Bundesland antreten. Es gab keine andere Mannschaft, die in den zurückliegenden Jahren leidenschaftlicher Hannover böse Klatschen zugefügt hat. Es fing mit einem 2:8 in den 80er-Jahren an und anschließend glaubte man, das Schrecken würde nie ein Ende nehmen: 0:5, 1:6, 0:3, 0:3, 1:4, 1:4 in Bremen, 1:4, 1:4, 1:5 und 1:5 in Hannover.Bei 31 Spielen in Bremen, setzte es 22 Niederlagen und es gab genau einen einzigen Sieg. Doch die schlechten Tage des Fuballgotts haben ein Ende. Bremen ist Fußballniemansland!Ein Spiel gegen Bremen ist mittlerweile kaum zu ertragen. Das liegt natürlich zu 96 Prozent an Marko Mandarine (das Fallobst). Die Gründe hierfür sind schon ausführlich dargelegt. Aber was hat sich sonst noch verändert? Wir sind heutzutage enttäuscht, wenn wir gegen Werder Bremen 1:1 spielen. Ein Punktverlust gegen Bremen, in Bremen. Heimspiel im Heimspiel für 96 KÖLSCH, knapp 20 96er verfolgten das Spiel auf der Zülpicher Straße in Köln.
Der Start ins Spiel verlief holperig, Bremen erspielte sich einige Chancen und bei der größten Möglichkeit parierte Zieler souverän gegen Pizarro. Doch 96 spielte wie eh und je klever. Verfehlte die erste Flanke noch knapp den einschussbereiten Abnehmer, klappte es im zweiten Versuch besser. Schlaudraff auf Ya Konan, Tor! 96 übernahm die Kontrolle, ließ aber den entscheidenden Zug zum Tor vermissen. Nach dem Seitenwechsel kam, was nicht hätte passieren dürfen: Per B. bzw. M. köpfte ein – nachdem Pizarro aus dem Abseits kommend Haggui zur Seite gerempelt hatte. Es war übrigens die letzte auffällige Aktion, bis zu seiner Schauspieleinlage in der Endphase des Spiels. 96 entwickelte mehr Tordrang als Werder, ein hoher Pass auf Stoppelkamp, der alleine auf den Cottbuser Mielitz zugelaufen wäre, wurde wegen angeblichem Abseits abgepfiffen. Die Chance des Spiels hatte anschließend Lars Stindl, der vom Passgeber Schlaudraff in gute Schussposition gebracht wurde, dann aber leider am Torwart scheiterte.Vor Jahren hätten wir diesen Punkt gefeiert, doch tatsächlich fühlt sich das Unentschieden an wie eine Niederlage gegen den Tabellensechzehnten an. Gegen einen erschreckend unsicheren, aber auch in der Endphase stark abbauenden Gegner war mehr drin. Unsere Mannschaft strahlt eine Souveränität aus, die uns jedoch ohne Frage optimistisch auf die nächsten Spiele blicken lässt.
Auf geht’s, Kämpfen und Siegen – spätestens nächste Woche im NiedersachsenstAWDion gegen Lautern!
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