Nord-Derby am Freitagabend nach dem sportlichen Desaster von Bielefeld und Marvin hatte zum Grillen an der Ihme eingeladen – die allgemeine Gemengelage hätte schlechter sein können. Dazu gab es bestes Wetter in der niedersächsischen Landeshauptstadt und ein ausverkauftes Stadion. Wie zu oft lag das leider nicht am hannoverschen Publikum, sondern an mindestens 18.960 Hamburgern, die sich größtenteils über das Ticket-Portal von Hannover 96 mit Karten eingedeckt hatten. Aber sei es drum, wichtig ist auf´m Platz.
Auf der einen Seite also unsere Roten Riesen, selbsternannter Aufstiegsaspirant mit Drei-Jahres-Plan und auf der anderen Seite der Zweitligist, der sich erdreistet, RB- und Werder-Urgestein Davie S. eine sportliche Heimat zu bieten. Und Aufstiegsaspirant der vergangenen sechs Jahre – jeweils mit Ein-Jahres-Plan. Der Weg ins Stadion und auch der Einlass am Stadion liefen überraschenderweise unkompliziert und komfortabel, so dass sich alle pünktlich um 18:00 Uhr bei bester Laune im schönsten Stadion der Welt einfanden.
Die Nord sorgte gefühlt in größerer Breite als sonst für ordentlichen Support und auf dem ehemaligen “heiligen Hamburger Football-Rasen” zeigte Leitl´s Eleven vom Anpfiff an, wer Herr im Hause Niedersachsen-Stadion ist. Jedem Ball wurde nachgegangen, das Passspiel war zielführender als zuletzt und der hsv hatte unserem Pressing wenig entgegen zu setzten. Die 7:1-Pokal-“Helden” von Meppen wurden schnell zu Punktspiel-Deppen, da ihnen beim Gang nach vorne nicht nur ein Ball bei Ballbesitz einfach vom Fuß ins Aus sprang. Unsere Zehn, Jannik Rochelt sorgte mit seinem feinen Treffer für die erste große Aufregung, doch sein Tor nach gekonntem Lupfer über den Hamburger Torsteher wurde aufgrund eines Handspiels zurück gepfiffen.
So ging es mit frischem Bier und frohem Mut in die zweite Hälfte und kurz nach Anpfiff lag Ngangkam auf der Nase vor Heuer Fernandes. Paderborn-Legende Schonlau konnte das Tempo unserer Nummer 7 nicht mitgehen, trat ihm in die Hacken und folgerichtig gab es Elfmeter. Der Gefoulte schnappte sich das Runde und beförderte es souverän unten links ins Eck. Ganz klar, dass direkt das Europapokal-Lied angestimmt werden musste und gefühlt das ganze Stadion die Führung feierte.
Hamburg, der Topp-Vierte der vergangenen Jahre versuchte nun aus seiner Fünfer-Abwehr-Kette nach vorne zu spielen, was aber kaum gelang. 96 stand sicher, die Nord feierte eine Party und alle konnten den Abend gemütlich und genüsslich am Maschsee und in der Altstadt ausklingen lassen. Ebenso natürlich im Point One in Ehrenfeld.
Sieben Punkte, 3:0 Tore – so schnell kann man zwei Grotten-Kicks vergessen machen. Vorwärts nach weit!
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