Fortuna Düsseldorf – Hannover 96 am 30.08.2024 um 18:30 Uhr

Es ist egal, ob wir das Spiel verlieren, denn darauf kommt es nicht an.

Die Toten Hosen

So singen es Die Toten Hosen. Bekennende F95-Fans, die am Freitag ganz Punkrock-like von der VIP-Tribüne grüßten. Ob auswärts oder zu Hause: Den Song darf man in Düsseldorf sehr gerne wörtlich nehmen – in Hannover bitte nicht! Immerhin ist es gut möglich, dass man sich letztlich in ähnlichen Tabellenregionen tummelt; da sich beide nach dem Pokalaus (Achtung, Klassiker) ja voll auf die Liga konzentrieren können… Aber das ist Zukunftsmusik.

Am 4. Spieltag war nach dem Sieg gegen den HSV durchaus Hoffnung im Gepäck, als sich ein kleines Trüppchen 96 KÖLSCH-Mitglieder & Friends auf den Weg in die Landeshauptstadt machte. Hoffnung auf zumindest einen wichtigen Auswärtspunkt. Die Anreise erfolgte aufgrund des frühen Anstoßes in verschiedenen Zügen, zu unterschiedlich waren Feierabendzeiten und Bürostandorte. Fun Fact: Wir haben mal wieder die Anordnung der Farben und Nummerierung beim traditionellen Bingo kurz vorm HBF verwechselt – keine Treffer, fing schon gut an. Vielleicht hätten wir da direkt nach Wuppertal zur kölschen Fortuna durchfahren sollen, aber ok, das wäre ja auch nicht besser gewesen.

In Düsseldorf ein schnelles Alt und mit alle Mann gemeinsam ins Stadion, die Fahne aufhängen. Dann hieß es abwarten und Bier trinken. Wir warteten lange: auf eine Torchance und vor allem auf einen Großteil der Fanszene aus Hannover. Scheinbar meinte es der Autobahn-Gott an diesem Tag auch nicht gut mit 96. Die erste Halbzeit plätscherte also so dahin, bei Sonne und Bier ließ es sich in der entspannten Stille des Stadions ganz nett plaudern. Ironie off. Highlight war die Rettungstat von Christiansen, da ging der Puls doch einmal kurz hoch. Nach vorne fehlte die Zielstrebigkeit.

„Hurra, hurra, Hannover ist da!“ Mit der zweiten Halbzeit kam die Stimmung, aber leider auch das Gegentor. Glaube und Kreativität, das noch zu ändern? Mäßig. So richtig gefährlich wurde es vor dem gegnerischen Tor nicht. Was mich übrigens nicht davon abgehalten hat, meinem Düsseldorfer Lieblingskollegen per WhatsApp sehr deutlich zu machen, dass dies selbstverständlich und zweifellos, ganz objektiv zu 100 % und ohne Widerspruch ein völlig unverdientes Ergebnis sei. So nämlich!

Am Ende kam es, wie es kommen musste, und es blieb beim 1:0. Was folgte, war das übliche Abreise-Desaster inkl. eines herzlichen Small Talks am gesperrten U-Bahn-Durchgang. Es sollte zwingend mit dem Shuttle-Bus Richtung Flughafen gehen, uns erschien das mal wieder suboptimal. Doch wo ein Wille, da ein Umweg. Ob der Hauptbahnhof letztlich die bessere Wahl war, sei dahingestellt. Zumindest war die Tram-Fahrt kuschelig warm und vor Abfahrt gen Kölle gabs noch etwas Flüssigkeitsnachschub. Immerhin. Das wäre am Flughafen nicht möglich gewesen. Man muss es positiv sehen.

Meinen Düsseldorfer Lieblingskollegen habe ich im Anschluss übrigens auf unserer Firmen-Sommerparty getroffen. Bei ein paar Kölsch habe ich es mir nicht nehmen lassen, ihm meine Sicht auf das Spiel noch einmal persönlich mitzuteilen. Irgendwie waren wir immer noch nicht einer Meinung, ganz seltsam… Aber hey, liebe Düsseldorfer: Am 21. Spieltag ist es dann für euch ja „nur ein Auswärtsspiel“!