Bayern München Mukdaharn – Arsenal Nakhon Phanom 2:0 (Abbruch) am 24.10.2004

Die versprochenen Drachenbootrennen auf dem Mekong fanden heute auch nicht statt, so dass man sich in aller Ruhe den verschiedensten gastronomischen Genuessen auf der Festivalmeile widmen konnte. Das Fest war riesengross, locker zwei Kilometer entlang der Promenade und Unmengen von aufgebauten Staenden. Auf dem Tempelgelaende ein kleiner Jahrmarkt mit den bei uns glaube ich ausgestorbenen Motorradartisten, die eine Steilwand hochfahren und dann freihändig ein paar Runden drehen. Dazu an jeder Ecke wirklich sensationelle Isaan-Volksmusik, grossartig. Nur wirklich zu tun gab es eigentlich nichts. Die Nakhon Phanomer sind sich übrigens nicht wirklich einig, wie viele Leute eigentlich in ihrer Stadt wohnen. 200.000, sagte der Erste. 3.000, sagte der Zweite. 730.000 sagte der Dritte. Im Internet einigt man sich offenbar auf 40.000 Einwohner.

Was macht man, wenn man nicht weiss was tun? Genau, man begibt sich einfach mal zum Stadion. Hier kickten tatsächlich zwei Mannschaften den Ball über den hmmm, naja nennen wir es mal noch Rasen. Das war aber noch gar nichts – denn den Trikots der sich warm machenden Teams nach zu urteilen stand hier gleich ein Kracher auf dem Programm: Arsenal gegen Bayern!

Ich lungerte ein bisschen bei den Bayern rum und fand heraus, dass es sich um das Spiel Bayern Muenchen Mukdaharn gegen Arsenal Nakhon Phanom im Rahmen irgendeines Turniers handelte. Zur Feier des Tages wurde ich auch gleich eingeladen, auf der Trainer- bank des FC Bayern Platz zu nehmen und der örtliche Felix Magath bot mir gleich mal eine Mentholzigarette an. Ich unterhielt mich mit meinen bescheidenen Thai-Kenntnissen mit der Nummer 8, dem offenbar die Rolle des Jokers zugedacht war.

Zur Freude der Nakhon Phanomer Zuschauer und zum Entsetzen unserer Bank versenkte der Arsenal-Stürmer den Ball mit einem mehr als sehenswerten Seitfallzieher zum 1:0 ins Netz und zum Krisengespräch in der Halbzeit verzog ich mich von der Trainerbank. Arsenals Wunderstuermer erhöhte nach dem Wechsel auf 2:0 und zeigte, dass er im Jubeln schon ein ganz Grosser ist. Abmarsch zur Eckfahne, Tänzchen, nur leider keine Zuschauer dort.
Das Fehlen von Michael Ballack machte sich bei den Bayern doch negativ bemerkbar und auch der sehr unsichere Oliver Kahn konnte seine Mannschaft nicht entscheidend nach vorne treiben. Und während ich da so vor mich hin sinnierte was fuer eine sinnlose Veranstaltung das hier wieder war, flog ein Arsenal-Spieler in hohem Bogen nach einem gelinde gesagt kräftigen Schubser seines Gegners auf die Aschenbahn und innerhalb weniger Sekunden entwickelte sich eine blitzsaubere Keilerei, bei der auch die Ersatz-spieler nicht fehlen wollten. Mit lupenreinen Karatetritten wirklich teilweise waagrecht in der Luft liegend traten sich die Spieler gegenseitig um und es schepperte an allen Ecken und Enden. Der Schiedsrichter pfiff das Spiel erst gar nicht mehr an und die Bayern
verzogen sich umgehend hinter die Tribüne, während sich Trainer und Manager zum Rapport beim Schiri einfanden. Ihren Mienen nach zu urteilen, die ich beim Rausgehen noch im Büro erspähen konnte, dürfte ihre Mannschaft zum Verlierer erklärt worden sein.

Unser Ehrenmitglied Gregor hat seine Erlebnisse bei einem Spiel in Thailand beschrieben. Der Text ist ein Auszug aus einem allgemeinen Reisebericht.

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