Hannover 96 – VfL Wolfsburg 2:4 (1:4) am 20.09.2005

In der englischen Woche traf im „Niedersachsen Derby“ vor 31517 Zuschauern im NiedersachsenstAWDion unter Leitung des Stuttgarter Schiedsrichters Schmidt auf den VfL Wolfsburg. Trainer Lienen vertraute derselben Elf wie beim 0:1 in München. Die Wolfsburger brachten im Sturm anstelle von Menseguez, der in der vergangenen Saison sein erstes Bundesligator ausgerechnet gegen die Roten erzielt hatte, den ehemaligen Schalker Mike Hanke.

Hanke war es dann auch, der innerhalb von vier Minuten die Schwächen in der Hintermannschaft der Leinestädter aufdeckte. In der 10. und in der 14. Minute lief er dem völlig überforderten Zuraw davon und erzielte zwei Mal aus nahezu deckungsgleicher Position seinen Doppelpack.

Zwei Minuten später stand dann Per Mertesacker völlig frei vor Gästekeeper Jentzsch, der aber glänzend reagierte und den Ball zur Ecke lenkte.

In den folgenden Minuten spürte man weiterhin die Verunsicherung der Hausherren und so war es wenig überraschend, dass in der 27. Minute Diego Klimowicz völlig frei vor Robert Enke auftauchte und sicher zum 0:3 verwandelte. Von meinem Sitzplatz auf der Westtribüne konnte man deutlich sehen, dass der Argentinier im Abseits gestanden hatte. Trotzdem war die Führung für den Retortenverein auch in dieser Höhe verdient.

Nur durch Nachlässigkeiten der „Wölfe“ kam 96 drei Minuten später zum Anschlusstreffer. Nach Stajners Flanke erzielte Thomas BRDaric das 1:3.

In den Folgeminuten hatte man das Gefühl, dass die Grün-Weißen deutlich verunsichert waren und das ein weiteres Tor der Roten vor der Pause noch die Chance auf einen positiven Ausgang des Spiels ermöglichen könnte. Leider führte ein fragwürdiger Freistoß aus halbrechter Position zur Wiederherstellung des Drei-Tore-Abstands. Zunächst gab der Schiedsrichter D´Alessandro regelkonform die gelbe Karte, weil er seine Freistoßflanke zu früh ausgeführt hatte. Bei der Wiederholung des Freistoßes rechnete 96-Keeper Enke wieder mit einer Flanke, so dass der diesmal direkt aufs Tor geschossene Freistoß zum 1:4 führte.

Erstaunlich war, dass kein Zuschauer den Torhüter auspfiff. Im Gegenteil. „Enke,Enke“-Rufe erfüllten das Rund. Kopfschüttelnd verließ er trotzdem seinen Arbeitsplatz nach dem Halbzeitpfiff und verschwand mit seinen Mitspielern in der Kabine.

Ohne Yankov, dafür mit einem weiteren Stürmer, kam 96 für die zweiten 45 Minuten wieder auf das Spielfeld. Doch trotz der Hereinnahme von Hahne agierten die Hausherren zu defensiv, um einen drei Tore Rückstand aufzuholen. Erst ab der Mittellinie wurde zumeist angegriffen, so dass die Wolfsburger sich den Ball in der eigenen Hälfte zuschieben konnten. So war es nicht überraschend, dass der Rechtsverteidiger Alex nach Abpfiff die meisten Ballkontakte aller Akteure vorweisen konnte.

Auch die Auswechslung des an diesem Abend äußerst glücklosen Zuraw brachte keine Verbesserung. Hinten stand die Abwehr mit Vinicius zwar sicherer, weil endlich die Zweikämpfe angenommen wurden, aber außer nach einer verunglückten Fußabwehr von Jentzsch und anschließendem Schussversuch von Hashemian ergaben sich keine Chancen für Hannover. Auch wenn die Nordkurve das eigene Team sensationell unterstützte, 96 sich ein Eckenverhältnis von 9:0 erspielte und in der Abschlussstatistik nur eine Chance weniger hatte, so war die zweite Hälfte nur noch für das Torverhältnis von Belang, denn in der 89. Minute verwandelte BRDaric zum 2:4 Endstand.

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