Hannover 96 – MSV Duisburg 1:1 (1:1) am 01.10.2005

Heimspiel gegen Duisburg – unsere neue Fahne fieberte der Heimspielpremiere ebenso entgegen wie unser Begleiter Gregor aus Hamburg, der das „neue“ NiedersachsenstAWDion bisher noch nicht von innen gesehen hatte!

Doch vor dem Spiel der übliche Spass in Hannover: der Stadionvorplatz war durch das Schmuddelwetter (auf dem parallel stattfindenden Oktoberfest auf dem Schützenplatz drehte sich nicht einmal das Riesenrad) eine einzige Schlammpiste und die Ordner an den Zugängen waren wie fast immer nur in unzureichender Zahl vorhanden. Was hätte der Veranstalter bloss gemacht, wenn mehr als die später verkündeten 27.000 Besucher gekommen wären…

Also schnell eine Karte bei der Roten Kurve gekauft, ein wenig genörgelt in der Schlange am Eingang und dann rein in den Block! Nach 27.000 Besuchern sah das zwar keinesfalls aus, doch die 96-Anhänger durften bereits nach acht Minuten jubeln! Eine, in dieser Qualität lange nicht mehr bei 96 gesehenen Ecke von Sousa, legte Per Nationale Mertesacker auf den anderen Rückkehrer Delura per Kopf vor und dieser konnte aus kurzer Distanz einnetzen! Im weiten Rund machte sich die Hoffnung breit, dass es endlich mal wieder einen Sieg der Roten geben könnte. Doch bereits in der 14. Spielminute stellte sich Ernüchterung bei uns und den anderen Besuchern ein. Diverse Fehler von Tarnat, Mertesacker und wieder einmal Zuraw konnten die Zebras nutzen und Ahanfouf sorgte für den Ausgleich!

Danach passierte für ganz lange Zeit nix – Duisburg konnte es nicht besser und 96 wollte es wohl nicht. So hatte Gregor genug Zeit, sich mit dem bargeldlosen Bezahlen und den Toiletten im Stadion anzufreunden, ohne dabei Gefahr zu laufen, etwas Spannendes zu verpassen. L A N G W E I L I G…

Die zweite Halbzeit begann die Heimmannschaft etwas forscher, ohne jedoch in ihren Aktionen zwingender zu werden. Duisburg hatte wenig Probleme mit den Angriffsbemühungen und einigen 96 Spielern merkte man die lange Verletzungspause doch deutlich an. So dauerte es bis zur Einwechslung von Jiri „Publikumsliebling“ Stajner, bis Mannschaft und Fans zum Endspurt ansetzten.

Stajner war es auch, der an den entscheidenden Szenen der Endphase beteiligt war – sein Tor per Fernschuss nach einer Ecke von Sousa wurde die Gültigkeit aberkannt, da Thomas „ich will unbedingt zur WM“ Brdaric im Abseits gestanden haben soll. Aus unserer Perspektive schwer zu beurteilen, aber immerhin ein Weckruf für das weite Rund! Nun konnten wir Gregor zumindest kurzzeitig zeigen, welch Stimmung im Niedersachsenstadion entstehen kann, wenn die Mannschaft sich ein wenig bemüht und die Fans mitgehen!

Fünf Minuten vor Spielende fiel ein total entkräfteter Sousa im Strafraum der Duisburger und der Schiedsrichter entschied – zu meiner Verwunderung – auf Strafstoss! Doch wer dachte, nun folgt der übliche Ablauf – Schütze nimmt sich den Ball, Schiri gibt den Ball frei, Torhüter entscheidet sich für die falsche Ecke, Stadion und Spieler jubeln – hatte die Rechnung ohne die Roten gemacht. Wie kleine Kinder stritten sich Hashemian, Brdaric, Tarnat und Stajner um den Ball und darum, wer den Elfmeter schiessen durfte. Nach langem Hin und Her eroberte Stajner den Ball und schritt zum Elfmeterpunkt. Duisburgs Torwart Koch ließ es sich aber nicht nehmen, den Schützen noch ein wenig irritieren zu wollen und begab sich ebenfalls Richtung Elfmeterpunkt. Das konnte Tarnat nicht verstehen und schubste Koch um, der den Körperkontakt liebend gern annahm und bühnenreif zu Boden ging. Tarnat holte sich hierfür die wahrscheinlich dämlichste Gelbe Karte der Saison ab und Stajner nutzte die Zeit offensichtlich, um ein wenig über seine Flitterwochen im letzten Sommer nachzudenken. Jedenfalls war er nach Freigabe des Balles nicht in der Lage Selbigen in das Tor zu schiessen und so blieb es beim 1:1 nach 90 Minuten.

Vereinzelt waren in den Schlussminuten „Lienen raus“- Rufe zu vernehmen, die aber durch das Anfeuern des Teams übertönt wurden – wie ich finde eine gute Reaktion der Kurve, obwohl auch wir unzufrieden den Heimweg antreten mussten.

Als Fazit bleibt nur, dass den nächsten Strafstoss am besten der Tafelmann oder aber ein Vertreter der Roten Kurve schiessen sollte und das die Einlasssituation immer noch eine Katastrophe ist. Nicht nur durch schlechte Spiele vergraule ich mir die Fans, lieber Herr Vehling…

Nach der Länderspielpause steht das Auswärtsspiel in Köln an – unser Heimspiel in der Domstadt, passend zum 1. Geburtstag unseres kleinen Fanklubs! Eine Choreo wird es von uns nicht geben, aber wir werden in grosser Zahl im Block vertreten sein.


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