DFB-Pokal: Alemannia Aachen – Hannover 96 1:2 (0:1) am 25.10.2005

Für Anhänger der Roten aus Köln war das Los Alemannia Aachen in der 2.Hauptrunde des DFB-Pokals eine prima Sache. Konnten sich doch 6 96KÖLSCHe an einem Dienstag Abend zum Flutlichtspiel in die gut 70 Kilometer entfernte Heimat der Kartoffelkäfer aufmachen.

18.098 Zuschauer fanden den Weg an den Tivoli. Darunter etwa 600 96-Fans. Eine Busladung kam jedoch erst zur 35.Spielminute in den Gästeblock – ihr Bus hatte in Bielefeld schlapp gemacht. Per Bahn ging es über Köln (leider) nicht schneller.

Pünktlich zum Anpfiff waren wir bei ungenießbarer Wurst und fadem Bier überrascht über die Aufstellung von Trainer Lienen. Stajner, Dabrowski und der verletzte Sousa blieben draußen. Hashemian, der wieder genesene Cherundolo und – zum ersten Mal in einem Pflichtspiel der Profis – Weck kamen zum Einsatz. Der Youngster hatte in der vierten Minute die erste Möglichkeit für die Roten. Sein Kopfball war aber ebenso ohne zählbaren Erfolg wie die Möglichkeiten der Aachener Rösler und Meijer.

Für Jubel im Gästeblock sorgte der Führungstreffer per Foulelfmeter durch BRDaric in der 9.Minute. Halfar war nahe der Strafraumgrenze (ob im oder vor dem Strafraum ist nicht endgültig geklärt) in die Zange genommen worden.

Daraufhin stellten die Gäste ihr Angriffspiel ein und überließen dem Zweitligisten die Spielkontrolle. Rösler und Sichone verpaßten in der Folge zwar das Tor, weckten das Publikum der Alemannia aber auf, dass am knapp 100 Jahre alten Tivoli für eine tolle Atmosphäre sorgte. Nachdem zehn Minuten vor dem Halbzeitpfiff die Busladung Roter im Block eingetroffen war, wurde auch die Stimmung im Gästeblock besser. Leider hielt das nur für kurze Zeit an, was vielleicht auch mit dem Pfostentreffer von Schlaudraff kurz vor der Pause zusammenhing.

Nach der Halbzeit brachte der Ex-Hannoveraner Hecking Ebbers für Meijer und die Polizei brachte etwa vierzig Beamte in den Gästeblock, die einige “96 Fans” beim Entzünden einer Rauchbömbchens hinderten und insgesamt drei Personen in Gewahrsam nahmen. “Fußballfans sind keine Verbrecher” – natürlich nicht alle, aber einige stellen sich ungeschickt an.

Aachen drückte weiter und wurde in der 52.Minute belohnt, als Schiedsrichter wieder auf den Elfmeterpunkt zeigte. Zum Glück war unser Elfmeterkiller Robert Enke von “Mille” Gorgas darauf hingewiesen worden, dass Sergio Pinto die letzten Elfmeter immer in die linke untere Ecke geschossen hatte. Als der Mittelfeldspieler sich dann für die entgegengesetzte Richtung entschied, war unser Keeper zur Stelle und baute seine Quote (vier der letzten fünf Elfmeter gehalten) aus.

Leider weckte diese Aktion die Leinestädter nicht auf und auch der Doppelwechsel Stajner und Yankov für Hashemian und Weck brachte keine Linie ins Spiel. Die Aachen Fans brüllten weiterhin ihre Mannschaft nach vorne – teilweise mit lächerlichem Lala-Schmährufen, die der 96-Block aber mit lautem “Lala schießt das 2:0”-Gesängen beantwortete.

Leider kam es nicht so. Vinicius verlor den Ball an der Eckfahne und der eingewechselte Reghecampf fand mit seiner Flanke den freistehenden Ebbers. Zum Glück fanden die 96er jetzt wieder den Weg in die gegnerische Hälfte. Cherundolo zeigte mit seiner einzigen gelungenen Offensivaktion alte Qualität und flankte auf BRDaric, der seinen zweiten Treffer erzielte. Ob er dabei den Ball mit der Hand oder mit dem Ellenbogen spielte ist egal, denn Schuld an diesem Treffer im Fallem war ein Foul des Alemannen Landgraf.

Alle Proteste der Aachener – insbesondere des Rumpelstilzchens Nicht beim Schiedsrichter-Assistenten – halfen nicht. Hannover brachte die Partie über die Runden und zieht ins Achtelfinale ein. Für 96 Kölsch wäre ein Heimspiel oder ein Auswärtsspiel in der Umgebung Kölns wünschenswert. Am Samstag wird im “Aktuellen Sportstudio” im ZDF ausgelost.

Nette Anekdote am Rand: einer der Polizisten kam, nachdem die Mehrzahl der Beamten den Block in der 80.Minute verlassen hatte, noch einmal zurück und fragte einen zurückgebliebenen Kollegen: “Sach mal weißt du, ob der Hundeführer meine Praktikantin mitgenommen hat?” Ob an der Leine und mit Maulkorb ist nicht bekannt…

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96 KÖLSCH