Während sich der eine Teil von 96 KÖLSCH in Richtung sachsen-anhaltinische Landeshauptstadt aufmachte, hatte ich mir mit befreundeten Hamburgern den Besuch des Carl-Benz-Stadions mit anschließendem Abgesang in Darmstadt vorgenommen.
Zu gewohnt früher Stunde wartete der 9er-Ford auf die Reisegruppe aus Bochum, Essen, Düsseldorf und Ostwestfalen am Düsseldorfer Hauptbahnhof. Pils, selbstgebackene Waffeln, Frikadellen und haufenweise belegte Brötchen konnten als Catering auf der Hinfahrt voll überzeugen. Trotz einer kurzen Stauparty auf der A3 erreichten wir Mannheim rechtzeitig. Auf dem Weg zum Stadion fielen erst einmal die „Berserker Mannheim“ auf, die uns und andere umstehende Fans mit einem knackigen „Deutschland war mal braun“ begrüßten. Ansonsten war an der großen Straße zum Stadion generell eine hohe Dichte an motivierten Jungs zu auszumachen.
Wir deckten uns kurz vor Anpfiff erfolgreich mit Tickets für den Gästebereich ein, der für Elversberger Verhältnisse ganz ordentlich gefüllt war. Aufgrund des potenten Pharmamäzens Frank Holzer (ehemaliger Spieler des aBSchaums) spielt die Kleinstadt inzwischen im Konzert der „Großen“ im Südwesten mit, hat aber keine erwähnenswerte Fanbasis. Sowohl das Eichbaumbier als auch die Feuerwurst vom Kohlegrill wurden mehrfach verköstigt und für gut befunden– ganz im Gegensatz zum Spitzenspiel der Regionalliga Südwest (Tabellenführer gegen Tabellenzweiter). Den über 7000 Zuschauern wurde Magerkost auf dem Platz serviert und so verbrachten wir die Zeit damit, uns bekannte Spieler auf dem Feld zu identifizieren. Mit Hanno Balitsch und Morten Jensen war Hannover direkt mit zwei Ehemaligen vertreten. Das entscheidende Tor erzielte übrigens Sebastian Lindner für die Mannheimer mit einem sehenswerten Fernschuss in der 68. Minute. Erwähnenswert noch, dass die Elversberger von weiblichen Zivilpolizisten begleitet wurden im Stil: „sehr enge Jeans mit leuchtenden Nikesneaker“. Nach dem Spiel ging es auf kürzesten Weg wieder zum Auto und so waren wir überpünktlich zum Anpfiff in Darmstadt. Da ich mir sowohl das Pokal- als auch Ligaspiel unserer Roten dort geknickt hatte, war es für mich nach dem Aufstiegsspiel Darmstadt gegen Memmingen der zweite Besuch am Böllenfalltor. Neu war eigentlich nur, dass die Polizei die ankommenden Gästefans mit Partymusik aus ihrem Mobil beschallte. Die passenden Farben zur Musik lieferte direkt zum Anpfiff die Hamburger Fanszene , die eine Mischung aus Pyro, Rauch und allerlei Feuerwerk in den hessischen Abendhimmel schoss. Da hatte sich der Besuch schon gelohnt. Zudem wurde das Eichbaumbier aus Mannheim nochmal locker vom Pfungstädter abgehängt. Bestes Erstligabier seit dem Abstieg des VFL Bochum aus der Bundesliga. Einfach köstlich! Das Spiel war ähnlich schlecht wie das Gekicke unserer Roten und daher keinerlei Erwähnung wert. Stimmungsmäßig passten sich beide Fanszenen dem Gekicke ihrer Mannschaft an. Irgendwie war zu spüren, dass das Zusammenspiel zwischen Vorsänger und dem Großteil der Gästefans noch nicht passte. Das hab ich auf Hamburger Seite schon deutlich lauter, anhaltender, einfach besser erleben dürfen.
Ich verbrachte dann mit einem hoppenden Leverkusenfan Teile des Spiels am Bierstand und machte immer wieder den Caterer für die Reisegruppe. Für Statistikfreunde: Lasogga erzielte per Elfmeter die Führung in der ersten Hälfte, die direkt nach Wiederanpfiff von Marcel Heller per Kopf ausgeglichen wurde. Die mehrstündige Rückfahrt wurde mit allerlei Blödelei, mehr Pilskonsum und dem Besuch einer ekligen Burgerkette verbracht, wobei einige Mitreisende den Großteil der Fahrt schlicht verschliefen.
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