Freitagabend, kurz vor der Sommerpause (im Winter) abends in Darmstadt, es gibt schlechtere Aussichten für ein Freitagabendspiel.
Hannes war motiviert, Axel, Andreas und Majo hatten ebenfalls Bock, da war schnell die Idee einer gemeinsamen Bahnfahrt samt Besuch des Stadions am Böllenfalltor gefasst. Hannes und Acken hatten jedoch große Sorgen, man könne eventuell zu wenig Umsteigezeit haben und so wählten wir das Auto als Fortbewegungsmittel.
Acken organisierte in bewährter Manier das Catering sowie eine fast abgelaufene Kiste Bier, so das sich die Karawane in Bewegung setzen konnte.
Aufgrund des hohen Durchschnittsalters im Auto wurde die Playlist angepasst und neben bewerten Klassikern gab es dieses Mal auch Truck Stop und den Jungen mit der Gitarre Gunter Gabriel zu hören, der übrigens 2017 in der schönsten Stadt der Welt verstorben ist.
Das Beste für Gunter: Er musste so den ganzen Covid-19-Scheiss nicht mitmachen. Dem wiederum hatte sich Majo verschrieben, statt sich in strenge Isolation zu begeben, nestelte er scheinbar an seiner Freundin herum, fing sich die Seuche ein und so bestand unsere Reisegruppe nur noch aus 100 minus 96 Personen.
Die Mitfahrer auf der Rückbank freute es und so ging es auf die Bahn Richtung Hessen. Highlight der Hinfahrt war das Bierspiel. In die Kiste hatten sich ein paar abgelaufene Flaschen eingeschlichen, erst nach dem Öffnen des Gerstensafts durfte überprüft werden, welches Mindesthaltbarkeitsdatum auf der Flasche stand. Acken also Sponsor griff überraschenderweise stets die Biere, die erst Ende 2022 ablaufen, Hannes durfte hingegen ein abgelaufenes Bier nach dem anderen wegflanken.
Erstaunlicherweise führte das zu nur einer Pinkelpause, so dass wir für 96-KÖLSCH-Verhältnisse übermäßig pünktlich das fünf Euro teure Uni-Parkhaus erreichten – nachdem wir vorher quer durch die unglaublich hässliche Innenstadt fahren mussten. Negativer Höhepunkt war ein Plakat mit der Fratze des Grauens, Torsten L. aus Bad Dürkheim, der u. a. erfolglos in Peine-Ost auf der Trainerbank agierte. Ekelerregend.
Vom Parkhaus geleiteten uns überforderte Ordner-Dullies auf dem falschen Weg zum Eingang des Heimbereichs (ebenfalls nicht schön), von wo aus wir dann letztlich den Weg zum Auswärtsblock fanden. Auch hier waren die Ordner auf Streit programmiert und nahmen Acken wertvolle Gegenstände ab – inklusive seiner heiß geliebten roten Lesebrille. Aufhalten konnte uns das jedoch nicht und so ging es mit dem Mopp in den Block. Für die Fahne fanden wir ein schönes Plätzchen und auch den Weg zum Tresen.
Die Mannschaft wurde begrüßt und das Spiel letztlich bei fliegendem Handy mit viel künstlichem Licht gestartet (kein Handy-Licht). Der Support war natürlich weltklasse und unsere Roten Riesen taten erst einmal das, was sie unter Leitl gelernt haben: solide verteidigen. Tatsächlich gab es dann die erste Riesenchance durch den weltbesten norwegischen Offensivspieler Havard Nielsen, der allerdings am Darmstädter Torsteher scheiterte.
Doch dann nahm das Unglück seinen Lauf. Der VAR-Dullie in Köln wollte sich einbringen und überredete den Dreckssack Cortus, gegen 96 eine Doppelbestrafung auszusprechen. Phil Neumann, dem aus gefühlt 18 Zentimetern die Pille an den Arm gedroschen worden war, wurde vom Platz gestellt und zur Belohnung erhielt das Heim-Team auch noch einen Elfmeter. Doch hier zeigte sich wieder, dass die wahre deutsche Nummer 1 bei 96 in der Kiste steht, denn Zieler wehrte den Schuss von der Wurst Kempe locker ab. 0:0 also weiterhin und noch 60 Minuten auf der Spieluhr.
Souverän verteidigten unsere Roten das 0:0 in die Halbzeit und mit diesem verdienten Ergebnis wären wir auch nach Hause gefahren, hätte nicht irgend so eine Darmstädter Hupe mit einem Glücksschuss zur Führung getroffen. 96 versuchte nun mit zehn Mann alles Menschenmögliche, scheiterte aber unglücklicherweise am verdienten Ausgleich.
Damit aber nicht genug, der Himmel weinte (zurecht) und so zogen wir durch den Regen zurück zum Auto. Nicht jedoch, ohne das Acken seine Brille zurück organisierte. An der Tanke ums Eck wurden die Biervorräte geprüft und voll beladen ging es zurück nach Köln. Die angesteuerte Hotel-Bar wollte uns nicht und so ließen wir den Abend in der Kölner Altstadt im Irish Pub ausklingen.
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