96 KÖLSCH erneut im schönen Skandinavien, Grund genug, hier direkt drei Sichtweisen auf das Erlebte darzustellen. Ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle an die Autoren Gereon (der hatte Pech), Klaas (der hat viel zu tun) und Benni F. (der war fleißig):
Gereon: Hm. Helsingborg. Nicht einfach per Flug zu erreichen, aber die Deutsche Bahn bietet ja einen Nachtzug von Köln nach Kopenhagen, von wo aus die Fähre einen sangt über die Wellen weitertragen wird.
Also flucks die Reise nebst Reservierung gebucht – aber dann die Rechnung ohne den eigenen Chef gemacht: keinen Urlaub!
Das war nicht so geplant. Daher im Kreise der Lieben nach einem würdevollen Vertreter gesucht – und diesen dann auch in Klaas gefunden.
Klaas: Er hat noch keine Zeit gefunden, seinen Bericht zu verfassen, die Fertigstellung aber versprochen.
Ruhrpottbenny: Das zweite Auswärtsspiel unserer zweiten europäischen Saison in Folge stieg im schönen aber sehr kalten Westschweden. Diese Reisewege in den hohen Norden waren spätestens seit der Pilgerreise nach Kopenhagen bekannt und so buchte sich der größte Teil der 96-Kölscher unter Reiseleiter Axel in den Flieger nach Kopenhagen mit anschließender Swebustour nach Helsingborg ein.
Putzmunter und ausgeschlafen erreichten Diplom-Buschmann, Step und meine Wenigkeit per Taxi den Kölner Hauptbahnhof, wo der Reiseleiter schon Zug- und Flugtickets auf den Plätzen des ICE drapiert hatte. Dazu gesellten sich noch Maja und Andreas, der direkt mitteilte, dass er in seinem mit Erfahrungen so reich gespicktem Leben tatsächlich noch niemals zuvor in Schweden war. Länderpunkt!
Beim Einchecken am Flughafen in Düsseldorf lief man einigen Leverkusenfans über den Weg, die überrascht die Erfolgsfarben unserer Roten wahrnahmen. Während sich die Pillendreher aber übermüdet durch die Gänge schoben, langte 96-Kölsch um 6 Uhr schon kräftig beim guten Jever vom Fass zu.
In Kopenhagen-Kaestrup angekommen, hieß es dann, den Abfahrtsort des Swebusses zu finden. Leichter gesagt als getan. Nach ewigem Suchen, Fragen und nochmals Suchen, saßen wir endlich im Bus. Entschädigt wurden wir mit W-Lan, zwei Sitzlätzen für jeden und eine umso spaßigere Grenzkontrolle kurz vor der Öresundbrücke. Alle Nichtdeutschen und Nichtdänen mussten ihre Pässe abliefern und wurden genauestens kontrolliert. Interessanterweise mussten dann aber doch nur unsere deutschen Mitfahrer auf den Plätzen vor uns aussteigen und in Dänemark bleiben, da bei ihnen der Schäferhund anschlug und sie wohl ein paar Gramm zu viel dabei hatten.
Angekommen in Helsinborg gab es eine dreifache Bescherung. Schweden begrüßte uns mit eisigem Wind und strömenden Regen, doch auch hier wusste Reiseleiter Axel zu überzeugen: Es ging an die Bierverteilung. Die Schweden machten große Augen, als Axel die extra eingecheckten Pakete Dosenbier aus Holland (passend zur Bestellung) verteilte. Während allerdings der Diplom-Buschmann sich mit Nobelaner und anderen Bieren der düsteren Kategorie zufrieden gab, griff ich glücklich zum holländischen Edelstoff.
Nachdem sich die erste Reisegruppe über die Stadt verteilt hatte (2 Hostels und ein Hotel) nutzten Diplom-Buschmann und ich die Wartezeit (auf die Hotelbesatzung) um zu asseln. Dosenbier gegriffen und bei 5 Grad in die schicke Fußgängerzone gestellt, um die Schönheiten der Stadt zu begutachten. Ansehnliches Städtchen. Die Zugbesatzung sollte erst am Nachmittag in der Innenstadt aufschlagen und so machte man mit Zaunfahne noch schicke Fotos auf dem Schloss und stellte mit Freude fest, dass neben der Stadtfahne und Fahne von Helsingborg IF auch das stolze Wappen Hannovers über der Hafenstadt wehte.
Nach einigen Stunden Bierkonsum in der Kälte trafen schließlich auch die Bahnreisenden Klaas, Daniel und Marvin am Treffpunkt ein, berichteten, dass es zwei Betten für drei Personen gab, aber immerhin waren sie komplett. Außerdem konnten noch einige der Peadar-Kearney-Stammtrinker aus Dublin begrüßt werden.
Nach einem kurzen Marsch zum Stadion, war schnell klar, dass es stimmungstechnisch ein Heimspiel für uns werden würde. Im Stadion Olympia fanden sich 9000 Zuschauer ein, wovon sicherlich die Hälfte aus dem schönsten Bundesland der Welt stammte. Obwohl 96 nur das übliche Kartenkontigent von 5% zustand, hatten sich die Anhänger wiedermal kreativ gezeigt und schon lange vor dem VVK-Termin für Auswärtskarten war der Onlineshop der Schweden bemüht worden. Als diese es spitz bekommen hatten, dass ein zweites „Kopenhagen“ drohte, wurden Bestellunge aus Deutschland gesperrt, allerdings nicht für Gutscheine, die sich später problemlos in Eintrittskarten umtauschen ließen.
Es gab beim Einlauf eine kleine aber feine Fahnenchoreo hinter dem Gästetor. Davon angespornt legte 96 in bester Europacupmanier los und Diouf konnte schon nach 12. Minuten zur Führung einnicken. Beste Chancen blieben ungenutzt und so ging es nur mit 0-1 ein die Halbzeitpause. Als es in Hälfte 2 zu schneien anfing, erlahmte das Spiel und Alvaro konnte tatsächlich in der Nachspielzeit ausgleichen. Entsetzen im Block, Zieler davor vollkommen frustriert. Doch in der 93. Minute schoss Didier Ya Konan das verdiente Siegtor.
Die Stimmung war auf dem Rückweg prächtig, das Dosenbier aufgebraucht und die Körper unterkühlt. So ging die Reisegruppe in eine schwedische Kneipe, zahlte Mondpreise und sang dort mit der Enklave Oberbayern noch einige Stunden in die Nacht, auch wenn der Türsteher immer wieder zur Ruhe mahnte.
Zur Abreise fanden sich am nächsten Tag alle am Bahnhof ein. Daniel, Klaas und Marvin mussten mit dem ICE zurück nach Köln, Reisegruppe Axel nach Kopenhagen und ich fuhr nach Lund und besichtigte noch einige Tage die Schönheiten Schwedens.
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