Wir fühlten uns an das Hinspiel in Rostock erinnert, als der 17. auf den 18. traf. Dieses Mal traf im Niedersachsenderby der Tabellenfünfzehnte auf das Schlußlicht der Rückrundentabelle.
Trotz der Heimpleite gegen Rostock hofften Kaenzig, Merte, Frontzeck, Schröter und Enke nach durchzechter Nacht und schwieriger Parkplatzsuche, dass der fußballerische Offenbarungseid bereits gegen Rostock geleistet wurde und die Mannschaft wieder das Fußball spielen erlernt hätte. Schließlich wurden im Training vermehrt Standardsituationen eingeübt und beim Vorspiel, dem Wettkampf zwischen Wolfsburg-Fans und 96-Anhängern, gewannen sogar die Roten. Die Stimmung in der Fankurve war gut. Niemanden störte die Kälte und die Tropfen, die vom Stadiondach perlten.
Nach nur sechs Spielminuten wurden wir jedoch erneut enttäuscht. Ein Eckball für Hannover landete bei Jiri Stajner. Seinen katastrophalen Ballverlust nutzte Petrov. Er paßte auf Menseguez, der in seinem 38.Bundesligaeinsatz sein erstes Tor erzielte. Wieder konnten die Roten eine Negativserie beenden. Gegen Hannover geht halt immer was.
In der Folgezeit war 96 die bessere Mannschaft. Cherundolo traf die Latte, Stajner verpaßte völlig freistehend mit einem Kopfball, Leandro zeigte wieder seine fehlende Cleverness im Strafraum. Immerhin stand die Abwehr jetzt sicher. Nur einen Schuß von Petrov in der 42.Minute aus 25 Metern mußte Enke noch parieren.
Mit Beginn der zweiten Halbzeit ersetzte Paunovic den verletzten Dabrowski. Das Spiel war langsam. 96 leicht feldüberlegen, doch nur der Eingewechselte brachte den Ball einmal ungefährliich aufs Wolfsburger Tor. Nach gut 60 Minuten setzte sich dann Menseguez auf der linken Seite durch, flankt mustergültig auf seinen Landsmann Klimowicz, der seine Torflaute trotz großzügig eingeräumten Freiraums nicht beenden kann.
Wenig später hatte dann Paunovic eine 100%ige Kopfballchance, die er nach Flanke von Krupi aber präzise einen Meter neben das Tor setzte. Kurze Zeit später war es dann wieder Pauno, dessen Ball aber leichte Beute für Jentzsch war. Eine Minute später schoß Cherundolo ein zweites Mal aus halbrechter Position an die Latte.
In unserer Mitte verließen Schröter die Kräfte. Er stellte das Singen ein und paßte sich in völliger Apathie dem Spielgeschehen an. Unser “Schalala-HSV-Singsang” wurde vom frustrierten Block verschmäht, der lieber den Rauswurf des Trainers forderte oder nach Christiansen schrie, der leider verletzt war und sicherlich auch kein Tor geschossen hätte.
Schröter wurde dann nur noch zwei Mal wachgerüttelt, als Topic allein vor Enke auftauchte und nicht verwandeln konnte sowie als im Wolfburger Strafraum ein Handspiel nicht geahndet wurde. Wegen des nicht gegebenen Elfmeters sprinteten Zuraw und Paunovic so schnell zum Schiedsrichterassistenten, wie sie es im ganzen Spiel nicht getan hatten und verpaßten so die Möglichkeit, erneut den Ball vors Wolfburger Tor zu bringen. Bezeichnend für die Angriffsbemühungen der Roten.
Das Spiel endete mit einem 1:0-Sieg für Wolfsburg, der nicht verdient, aber eine logische Folge des Unvermögens der Roten vor dem gegnerische Tor war. Paunovic, Leandro, Kaufman, Stajner – keiner der eingesetzten Stürmer konnte Bundesligareife nachweisen. Wieder mal zu Null.
Auf der Rückfahrt aus der schrecklichen Stadt in schönere Gefilde Niedersachsens, mußten wir an einer Tankstelle die Rücklichter auswechseln. Ausgerechnet in Braunschweig. Als ob wir an diesem Tag nicht schon genug gequält worden wären. Der Tankwart entpuppte sich allerdings als hilfsbereiter Schalke-Fan. Als Lohn für seine Hilfe hat Schalke Dank Daumendrücken von Manager gegen Bayern gewonnen.
In der kommenden Woche trifft dann wieder Not auf Elend. Die Borussia aus Mönchengladbach kommt in die AWD-Arena. Ein Tor wäre schön. Fraglich ist nur, wie Lala und de Guzman wegen Gelbsperren ersetzt werden sollen.
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