Borussia Dortmund – Hannover 96 0:2 (0:1) am 03.12.2005

Spontan machten sich Daniel, Benni, Christoph und Alex auf den Weg nach Dortmund – Karten wollten wir vor Ort kaufen und dank des Navigationssystems in Bennis Golf verlief die Anreise auch fast staufrei. Geparkt wurde in der Nähe der Uni Dortmund und ein schön leerer Shuttle-Bus setzte uns sogar vor der richtigen Tribüne ab. Ein netter Zug…

Dort wollten wir gerade Stehplatzkarten für 11€ kaufen, als uns ein paar nette Jungs vom TuS Hiltrup e.V. 4 “Ehrenkarten” in die Hand drückten. Die Freude war natürlich gross und für ein Bier pro Karte gelangten wir so kostengünstig ins Stadion, welches offenbar extra für uns seinen Namen gewechselt hatte.

Die Plätze waren mehr als ordentlich (Normalpreis 25€), die Sicht bestens und obwohl es angeblich im Dortmunder Stadion keinen Luftdurchzug geben soll zog es wie Hechtsuppe und war doch recht kühl. Aber die Handschuhe bleiben auf jeden Fall daheim, Daniel…

Peterle hatte sein Team offensichtlich richtig heiss gemacht und auch die Fans der Roten präsentierten sich in guter Form. Der letzte Sieg in Dortmund lag bekanntlich 41 Jahre zurück – und alle, die an diesem Tag für die Niedersachsen Sympathien hegten, wollten dass diese schreckliche Historie eine Änderung erfahren sollte. Veränderungen gegenüber der Siegertruppe vom Heimspiel gegen Lautern mussten nicht vorgenommen werden.

Borussia Dortmund hielt sich nicht lange mit Vorgeplänkel auf – bereits nach acht Sekunden schoss Smolarek aus aussichtsreicher Position auf das Tor von Hannover. Torhüter Enke war allerdings auf dem Posten und klärte zur Ecke. Der BVB blieb dran und brachte die Abwehr der Roten in Bedrängnis, doch Sahin konnte in der zwölften Minute die nächste große Chance genauso wenig nutzen wie Kruska in der 15. Minute eine gute Weitschuss-Chance.

Mit der ersten gefährlichen Aktion der Niedersachsen fiel zur Überraschung des BVB der Führungstreffer für Hannover. Odonkor hatte unbedrängt den Ball an Brdaric abgegeben. Der setzte sofort Hashemian mit einem Steilpass ein. Von der Toraus-Linie zog der Iraner den Ball in die Mitte, wo Delura noch verpasste, Cherundolo am zweiten Pfosten aber völlig frei verwandeln konnte (16.). Spätestens nun war auch den Dortmunder Fans klar, dass wir es ernst meinten mit dem Gedanken an den Auswärtssieg und die Anhänger aus der alten Messestadt machten sich lautstark bemerkbar.

Anschliessend zog sich Hannover zurück, doch die Dortmunder konnten die wenigen guten Chancen nicht nutzen – oder Enke hielt wieder einmal grossartig gegen Smolarek. Einziger Ausfall in der ersten Halbzeit war Michael Delura – ihm gelang fast gar nix und irgendwie hatten wir das Gefühl, er würde mit angezogener Handbremse spielen. Schade eigentlich…

Logisch daher der Wechsel zur Halbzeit – mit Stajner für Delura versuchte Peter Neururer seiner Offensive mehr Druck zu verleihen, doch am Spielverlauf änderte sich zunächst wenig. Der BVB mühte sich mit viel Ballbesitz redlich, doch die Ideen, mit denen man Hannovers Defensive ins Wanken hätte bringen können, blieben aus. Die einzig nennenswerte Szene zu Beginn der zweiten Hälfte war ein Rosicky-Freistoß, den Hannovers Keeper Enke aus der rechten unteren Ecke fischte. Die Roten hatten die ein oder andere Konterchance, aber sie wurden alle zu leichtfertig vergeben. So begann auf der Tribüne das grosse Zittern – und dies nicht nur wegen der Kälte.

Allerdings war Dortmund an diesem Tag nicht in der Lage, aus dem Spiel heraus für Gefahr zu sorgen – nur bei Freistössen kam ein wenig Gefahr auf. In der 85. Minute konnten wir dann wieder jubeln – Degen verlor vor dem Strafraum den Ball, Stajner überrannte auf der rechten Seite die Dortmunder Abwehr und flankte flach nach innen, wo Dabrowski völlig frei stand und den Ball aus zehn Metern ins Tor wuchtete. Jawohl – DABROWSKI!

Die letzten Minuten war nur noch feiern angesagt – und auch lange nach dem Schlusspfiff hörte man die Jubelgesänge im mittlerweile leeren Stadion. Also flugs zurück zum Bus (nachdem wir die Haltestelle gefunden hatten), ab ins Auto und in Rekordgeschwindigkeit zurück zum Dom. So macht eine spontane Auswärtsfahrt Spass – drei Punkte, gute Stimmung und das alles gratis.

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