DFB-Pokal: 1. FC Nürnberg – Hannover 96 4:2 n.E. (0:0) am 27.02.2007

Mit dicken Augen, aber sonst voller Elan, setzten wir uns um 12.00 Uhr mittags von Köln aus Richtung Nürnberg in Bewegung, um unseren Roten im Viertelfinale des DfB-Pokals so richtig einzuheizen und sie so zum Sieg zu brüllen! Auf dem Weg dorthin hatten wir geplant, einen Abstecher nach Herzogenaurach zu machen, um uns dort in riesigen Outletstores mit Utensilien der weltweit größten Sportartikelhersteller auszustatten.

Fastfood, Pinkelpausen und schlechtes Wetter machten die Hinfahrt, die Benni souverän von der ersten bis zur letzten Minute hinunterspulte (glatte Note 1 für diesen Einsatz), weniger angenehm, zum Glück wurde die vordere Sitzreihe immer wieder mit höchst brisanten Auskünften („wer bitte ist denn Özil?“) zur schönsten Nebensache der Welt aus dem Fontbereich versorgt! Hatten die Jungs doch genug Fußballinformationsmaterial mitgenommen und verkürzten uns auf der Hinreise die langwierige Fahrt! Vielleicht sollte man auch erwähnen, dass ein bis acht Werderpilsetten für ein wenig Linderung sorgten. Allerdings, schneller wurden wir dadurch auch nicht unbedingt!

Angekommen in Herzogenaurach (Franken und nicht Bayern!!), stellte ich fest, dass es in jedem dieser Einkaufsparadiese auch – Gott vergelt´s – eine Bar, sowie bayerisch-hygienisch saubere Toiletten vorhanden waren. Puma bot mit Kitzmann´s Pilsener aus Kitzingen und Adidas mit dem kleinen Bruder „fresh ´n cool“ – Kitzzzz (Erlangen) vernünftiges Bier auf! Ach ja, Golfschuhe mit ohne Stollen und Socken waren die Gewinner, die mit uns die Reise gen Nürnberg antreten durften! Nachdem wir von der Barfrau um 18.30 Uhr die wertvolle Mitteilung bekommen hatten, man bräuchte bis zum Stadion noch gut 30 Minuten, „wenn man gut durchkommt“, sprangen wir in Bennis Maschine und brausten los!

Im Stadion um 19.05 Uhr, die größte Chance von 96 in 120 Minuten durch Fahne natürlich verpasst, und ein leckeres Kulmbacher in der Hand, versuchten wir, unsere Jungs anständig anzufeuern! Aber es passierte wenig, sodass Daniel auf die Idee kam, Herkel, der mit dem Auto und „El Presidente“- Alex sowie Flo natürlich aus Hannover angereist war, zum Bierholen zu schicken, was angeblich immer für größte Torgefahr sorgen sollte. Doch vergebens, 96 erspielte sich zu wenig Chancen, die selbsternannten „Deppen“ aus Nürnberg bestimmten das Spielgeschehen, ohne aber ebenfalls für große Torgefahr zu sorgen! Die Stimmung auf den Rängen war auch nicht unbedingt das Beste, was man je bei einem Auswärtsspiel unserer 96er zu sehen bekam, obwohl sich Ati auf seinem Podest, bewacht von einem Ordner, redlich bemühte! Vermutlich hatte der Architekt des Frankenstadions (easycredit-Stadion) genau das bezweckt, als er den Überrang fast komplett über den Gästeblock bis hinunter auf die Tartanbahn zog.

In Hälfte zwei fast dasselbe Spiel, Nürnberg war im Ballbesitz, machte aber nichts daraus, unsere Jungs, kamen kurz vor Schluss zu einer halben Chance, als Jiri für mehr Wirbel zu sorgen wusste! Zur Halbzeit kamen auch noch Halfar für Tanne und Rosenthal für Yankov, was aber eher zu einer Verschlechterung führte, da Jan nach seinen vielen Spielen der letzte Wochen etwas ausgelaugt wirkte und Sören nie den Mut zu finden schien, sich nach vorne einzuschalten, wie man es von Tarnat in den letzten Wochen gewohnt war! Die Nürnberger versuchten es auch häufig über Sörens Seite und setzte ihn so gehörig unter Druck.
Kurz vor Schluss wurde die Stimmung immer besser, als Ati einen Plastikpokal überreicht bekam und ihn immer wieder hin- und herschwenkte, die Tifosi auffordernd, noch mal alles für die „Schwester der Salatschüssel“ zu geben!

In der Verlängerung, oh Wunder, fingen unsere Jungs an, das Heft des Handelns zu bekritzeln und erspielten sich vor allem in der ersten Hälfte ein eindeutiges Übergewicht! Mit etwas mehr Glück wäre der Führungstreffer drin gewesen, die kurioseste Szene ereignete sich aber im zweiten Durchgang der Verlängerung! Ein Einwurf von Che, dem alten Ami, senkte sich an Freund und Feind vorbei ins Netz, und man erkannte schnell, wer sich das Regelbuch der Fifa besonders aufmerksam durchgelesen hatte, da einige auf und neben dem Platz (mich eingeschlossen – ey, ich bin kurzsichtig und das ganze ereignete sich vor der Kurve der Clubberer) etwas zu früh jubelten! Natürlich sollte einer der 22 Feldspieler den Ball nach Verlassen von Steves Hand noch mit wenigstens einer Locke berührt haben…

Elfmeterschießen. Und „die Nummer eins im Tor ham wir“, tja haben wir ja auch, nur leider sah es bei unseren Schützen irgendwie nicht ganz so gut aus und zu allem Überfluss zog Meyer, der alte Taktikfuchs, ein „Kleweres“ (boah, ganz schlimmes Wortspiel, aber musste jetzt sein) Kaninchen aus dem Hut, das dann auch noch zum Matchwinner avancierte…

Rückfahrt, Regen, Mc Donalds und ein paar leicht gereizte 96-Fans, die zeitgleich mit uns an dem 3-stöckigen Schotten ankamen und anfingen zu brüllen: „Kniet nieder, ihr Wi***er, Hannover ist zu Gast.“ Zu Gast waren aber auch noch ca. 30 Nürnberger, die uns gleich wieder „nach Hause fahren“ sehen wollten. Wir bekamen dann aber noch Unterstützung von der Brigade, die in einem hübschen orangenen Kleinbus vorgefahren kamen!
Übrigens: Schicke Aufkleber!

Benni brachte das Spiel souverän über die Runden (Note 1), der Rest schlafend…

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96 KÖLSCH