Schalke keine Reise wert – Saisonstart um eine Woche verschoben. Das sind Worte, die das Erlebte unseres Auftaktes in die Bundesligasaison 2008 / 09 passend zusammenfassen. Die 96 KÖLSCH-Reisegruppe traf sich pünktlich um 11 Uhr im Gaffel-Brauhaus am Kölner Dom, um bei einigen Kölsch und der obligatorischen Currywurst Rut-Wieß gestärkt den Kampf um drei Punkte anzugehen. Rückblickend kann man sagen, ein sehr gelungener Start, das Brauhaus mit seinen 1000 Plätzen war fest in schwarz-weiß-grüner Hand und alle gingen die Reise frohen Mutes an. Um 12.31 Uhr setzte sich die acht Mann starke Reisegruppe vom Kölner Hauptbahnhof aus in Bewegung.
Die Zugfahrt verlief reibungslos und auch die Ankunft am Gelsenkirchener Hauptbahnhof ging ohne Verluste über die Bühne. Ohne Probleme wurde der Weg zu den für die 96-Fans bereit stehenden Bussen gefunden, die getrennt vom Gelsenkirchen-Buerer Anhang den Weg bestreiten und direkt am Eingang zum Gästeblock halten sollten. Soweit so gut, doch die Blasen drückten und so verpaßten wir die Abfahrt. Plan B trat in Kraft: die Anreise mit der U-Bahn. Aber leichter gedacht, als gemacht – die diensthabenden, staatlichen Wachmänner verweigerten uns den Durchgang zum U-Bahn-Gleis, da wir ja gefälligst die Busse nehmen könnten. Schön gebrüllt Herr Wachtmeister, aber das war uns eben nun mal leider nicht möglich, da die Sammeltaxen einfach ohne uns gestartet waren. Nach einigem Hin und Her konnten wir bzw. seine herbeigerufenden Kollegen den bulligen Polizisten davon überzeugen, dass die potenziellen Schwerverbrecher aus der Domstadt gemeinsam mit dem blau-weißem Anhang den Weg mit der Bahn antreten müssen. Die Fahrt zum Stadion verlief reibungslos, auch wenn wir Vini kurzzeitig verloren, der aber Gott sei Dank im kasernenartigen Gästebereich der Turnhalle wiedergefunden werden konnte. Und dann gab es auch schon den letzten Höhepunkt unserer Reise: Beim Kauf der obligatorischen Gruppenknappenkarte erzielte step den größtmöglichen Erfolg: Die Karte zierte das Konterfei unseres ehemaligen Jugend-Nationalspielers Gerald Asamoah. Prost!
Das Spiel startete und war nach knapp zwei Minuten schon gelaufen. Unsere sehr ambitionierten Helden verweigerten die Abwehrarbeit und ein gewisser Marcel José Bordon sagte brav Danke und überwand unsere Nummer Eins im Tor – Robert Enke war ohne Chance. Nur sechs Minuten später rappelte es wieder in der Kiste, diesmal sah die komplette Verteidigung nicht gut aus und Nutella-Kevin durfte schreind seinen ersten Saisontreffer bejubeln. Der Katholik würde nun sagen, die Messe war gelesen, der 96er-Fußballfan hoffte noch auf die Grundwahrheit, dass im Fußball vieles möglich ist. Aber nicht so auf Schalke. Es gab genau eine gute Torgelegenheit für die Roten durch Jan Schlaudraff, den Rest des Spiels spielte Schalke 04 elf gegen elf im Gammeleck und es fehlte nur, dass die Hannoveraner nach zehn in Reihe erfolgten Ballberührungen zehn Liegestützen hätten darbieten müssen.
Doch hierauf verzichteten die Gelsenkirchener und begnügten sich mit dem Treffer zum 3:0 durch Herrn Kuranyi. Rückblickend bleibt zu erwähnen, dass bei S 04 neben dem Stammtorwart Manuel Neuer, auch die millionenschweren und fußballerisch durchaus starken Neuerwerbungen Jefferson Farfan und Orlando Engelaar (geschätzter, summierter Kaufwert elf Mio. Euro) neben dem gestandenen Abwehrrecken Mladen Krstajic verletzungsbedingt fehlten. Zusätzlich musste der bis zu einem Foul von Altin Lala überzeugend agierende deutsche Nationalspieler Jermaine Jones den Platz in der 30. Minute verlassen. Angeblich soll es kurz dem Spielende einen Lattenschuss von unserem Ungarn Huszti gegeben haben, was vom Schreiber jedoch nicht bestätigt werden kann, den Kohl aber auch nicht Fett machen würde. Eine desolat und ohne jeden Biss, teilweise auch Ordnung auftretendes Team aus der Messestadt wurde verdient mit 0:3 auseinander genommen.
Die Rückreise gestaltete sich dann ebenso schwierig, wie das Finden einer Grundordnung unserer Roten Riesen auf dem Platz. Einige Verluste in der Reisegruppe mussten ausgemacht werden, aber letztendlich sind alle wohlbehalten in Köln angekommen. Beendet wurde unser Ausflug auf der Zülpicher Straße beim gemeinsamen Feierabend-Kölsch und -Schnaps mit unserem befreundetem Schalke 04-Fanclub “Rheinpottkanacken”, die Größte zeigten und nicht weiter in der erlittenen Wunde vom Nachmittag bohrten. Festzuhalten bleibt, dass wir zumindest nach hinten raus den längeren Atem bewiesen haben, was auch nicht dadurch relativiert werden kann, dass die Kölner Schalker früher in den Tag gestartet sind als wir. Das Ergebnis des Billiard-Duells zwischen Vini und step entzieht sich jedoch der Kenntnis aller…
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