Hannover 96 – VfL Bochum 1:1 (0:0) am 14.11.2008

So, nach einer ebenso unnötigen, wie auch ärgerlichen Niederlage bei meinem „18. Heimspiel“ in Köln war gegen den Inbegriff der grauen Maus aus Bochum dringend Wiedergutmachung angesagt. Und der Abend begann äußerst ansprechend, denn in der Markthalle wurde tatsächlich Bier verschenkt. War zwar „Hannovers Stolz“ aber darüber konnte man generös hinwegsehen. Entsprechend gestärkt ging es also um viertel nach acht ins Stadion. Noch kurz dem Präsidenten “hallo” gesagt und dann konnte es auch schon losgehen. Für den ersten Lacher sorgte dann gleich der Kollege, der die „Widdiwoll“ (Gerd Rubenbauer) bediente. Nacheinander strahlten uns Altin Lala, Hanno Balitsch und Jiri Stajner an  – dumm nur, dass von denen keiner mitmachen konnte bzw. durfte.

Irgendwie präsentierte sich die Mannschaft dann in der Folge ähnlich verwirrt. Man konnte ahnen, dass dieser Abend legendär schlecht werden würde, als nach guten zehn Sekunden der erste Querpass direkt in die Füße des nicht übermächtig begabten Gegners gespielt wurde. Und wer danach dachte, dass dies vielleicht einen „Hallo-wach-Effekt“ hervorrufen könnte, sah sich massiv getäuscht. Bochum war die klar bessere Mannschaft und die Roten spielten, als hätten sie das Sportgerät am Donnerstag zum ersten Mal in ihrem Leben gesehen. Pfiffe zur Halbzeit – absolut verdient.

In der zweiten Hälfte war 96 dann zumindest etwas besser, wenn auch immer noch weit davon entfernt, gut zu sein. Nach 62 Minuten fiel dann nach einer klassischen Unterperformance des gegnerischen Torwarts tatsächlich das 1:0! Zu meiner Schande muss ich aber gestehen, dass ich es im Stadion gar nicht gesehen habe, da ich mich gerade mit einem Mannschaftskameraden von Fortuna austauschte.

So blieb mir dann auch zwei Minuten später das erspart, was die Sportschau tags darauf als „beeindruckend peinliches Eigentor“ bezeichnen sollte – selbst bei der Aufzeichnung bin ich beinahe noch von der Couch gefallen. Tja, und danach war die Herrlichkeit dann endgültig dahin. Bochum übernahm das Kommando und hätte die Roten locker besiegen können, ja müssen. Aber Gott sei Dank erinnerte sich unser Torwart, warum der Handschuhe anziehen darf und bewahrte uns vor diesem Super-GAU.

Ja, und jetzt stehen wir da, wo wir nie wieder hin wollten, nämlich mitten im Abstiegskampf – und wenn die Mannschaft so weitermacht,  kann man nur hoffen, dass sich drei noch schlechtere Horden finden, die uns die Peinlichkeit des Abstiegs ersparen.

Aber letzten Endes gilt: würden wir ständig gewinnen wollen, wären wir besser Bayern-Fans geworden.

In Köln verfolgten Herkel, Andreas, Marc, Klaas, Marcel, Gabor und step das Spiel in “Gottes Grüner Wiese”.

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