Borussia Dortmund – Hannover 96 4:1 (1:0) am 20.02.2010 um 15:30 Uhr

Sollte Fußball der einzige Mittelpunkt im Leben sein? Ein klares Nein ist hier die Antwort. Sollten Freunde oberste Priorität haben? Meine Antwort ist, dass sie recht weit oben stehen sollten auf der persönlichen Prioritätenliste!
Der eigene Fußballclub leistet wenig, aber davon besonders viel – na und, Hauptsache die Stimmung ist gut! Besser ist momentan dem Aussenstehenden nicht zu erklären, warum all die Mühen auf sich nimmt und regelmäßig die Spiele der mehr-oder-weniger-96-Lieblinge verfolgt…

Nach viereinhalb Wochen 96 KÖLSCH-Abstinenz war es eine absolute Herzensangelegenheit mit den Clubkameraden auf Reisen zu gehen, auch wenn mit allem, ausser einem Sieg gerechnet werden musste. Beim Frühstücken im Mövenpick-Hotel in Frankfurt am Samstagmorgen passierte mir dann tatsächlich etwas, was die momentane Lage von Hannover 96 besser zusammenfasst als die Analysen von Udo Lattek oder Martin Kind: “Ich drücke die Daumen, dass es in Dortmund nicht zu schlimm wird!” – so die Worte des netten Service-Mitarbeiters. Mitleid per se dafür zu erhalten, dass man 96-Fan ist und dies in meinem Fall durch entsprechende Kleidung zum Ausdruck bringt. Ich glaube, wir sind ganz unten angekommen.

Auf meinem Weg zum Bahnhof dann der nächste Schock, als ich gerade kurz davor stand, die Linie 5 zum Bahnhof zu besteigen. Axel rief an, wo ich bleibe, die Bahn sei gerade eingefahren. Ich war natürlich schon unterwegs, allerdings dachte ich, ich hätte noch 20 Minuten, tatsächlich waren es aber nur noch neun Minuten. Mit einem Sprint sondergleichen (trotz fünf Kilo USA-Übergewicht) und Danke einer verspäteten Abfahrt, schaffte ich es gerade so, die Abfahrt mitzuerleben. 45 Minuten Regenerationsphase waren das Resultat.

Eine Zugfahrt nach Dortmund ist recht schnell rum und da Hannes aufgrund dessen ein Bier über hatte, war die dreistündige Nacht vergessen und schnell Geschmack am Gerstensaft gefunden. In Düsseldorf stiegen die letzen 96 KÖLSCHen zu, doch unter gefühlten tausend BVBern in unserem Zug, war es alles Andere als heimelig. Das Pyromanen-Lied sorgte für klare Verhältnisse, denn die schwarz-gelbe Brut hatte erwartungsgemäß nichts dagegenzusetzen. Du bleibst immer Gina Wild!
Der Weg zum Stadion verlief bierselig, ein Brinkhoff für den Fußweg am mobilen Bierversorger, die nächsten Pilsletten direkt vor dem Stadtion, nachdem Andreas und ich uns mit Karten eingedeckt hatten. Darauf eine Wurst, Jägermeister und schon nahm das Grauen seinen Anfang. 96 kickte den Umständen entsprechend gut mit und nach 43 Minuten stand es immer noch 0:0, ohne das wir natürlich eine Torchance der Roten Riesen erlebt hätten. Im Stadion war das Bier zwar nicht bleifrei, aber light, was dem intensiven Konsum natürlich keinen Abbruch tat.

Nach dem Spiel ging es per Fußgewaltmarsch zurück in die City. Als Stadtführer diente Axel, der tatsächlich einmal in Dortmund studiert hat! Andreas, warum hast du darüber eigentlich so gelacht…

Relativ souverän lenkte er uns durch die Gassen und irgendwann erreichten wir tatsächlich eine Kneipe mit Getränkeausschank, die allen zusagte. Der Gänsemarkt sorgte für Getränkenachschub und anschließend begaben wir uns zum Bahnhof. Die letzten Currywürste und Pommes wurden erworben, die Bierversorgung war vorher schon an einem Büdchen erfolgt. Das Dach des Waggons blieb heile, in Düsseldorf wurde Marco verabschiedet (Jägermeister-Abstinent!) und in Köln obk auf seine Reise nach Aachen geschickt. Das Drumherum war mal wieder erstklassig.
Eine Notiz noch am Rande: Der BVB Dortmund besiegte die erste Herren vom Hannoverschen Sportverein von 1896 mit 4:1, nachdem die 96er kurz vor dem Halbzeitpfiff nach einer Ecke in Rückstand geraten waren. in der zweiten Hälfte war ein Bemühen, aber auch viel Unvermögen bei unseren Roten Riesen festzustellen, so dass der 0:2-Rückstand die logische Folge war. Tatsächlich gab es so etwas wie eine Chance auf 1:2 zu verkürzen, doch stattdessen erhöhte der Gastgeber auf 3:0. Koné verkürzte auf 1:3, doch kurz vor dem Abpiff wurde der alte Abstand wieder hergestellt. Mit einem 1:4 trat Hannover 96 geschlagen die Heimreise an.

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96 KÖLSCH