Atletico Madrid – Hannover 96 2:1 (1:1) am 29.03.2012 um 21:05 Uhr

Am Mittwoch gegen 15 Uhr machten sich Daniel, Herkel, Axel, Maja und Gereon zum erneuten Europapokalabenteuer auf. Da der Flieger erst am Abend von Brüssel starten sollte, blieb noch genügend Zeit für diverse Raucherpausen und Schwelgen in Erinnerungen diverser Lüttichfahrten an der Raststätte Aachener Land. Herkel erklärt Hanno am Telefon, dass er heute länger arbeiten muss, was Hanno aber anscheinend nicht glauben will. An der Grenze zu Belgien erwartete uns diesmal zwar keine Polizeikontrolle, aber die Gewissheit, dass Zeit doch linear verläuft und sie auch irgendwann einmal verrinnt: Etliche Kilometer vor Brüssel fiel den Teilnehmern wieder die korrekte Abflugzeit ein, es wurde still im Wagen, Tempolimits wurden frei interpretiert. Parken, Sicherheitskontrolle, Rennen zum Flugsteig, den Flieger ohne Zeitverluste erreicht.

Der Anflug auf Madrid glich dem auf Kiew, die Landung verlief erfolgreich. An vielen Flugsteigen landeten zu ähnlicher Zeit diverse Maschinen mit der Flugnummer XY1896. Ein Fahrer, der auf die Herren Schlaudraff und Stindl wartete, wollte uns auch gleich mitnehmen, aber wir zogen die lokale U-Bahn vor. Einchecken im Hostel, Treffen mit Cori (die trotz exakter Anweisung aufgrund des morgigen Generalstreiks keine 4 Paletten Dosenbier gekauft hatte), Essen beim Argentinier war sehr lecker.

Über der Stadt kreiste während des anschließenden Spaziergangs durch die Altstadt die ganze Zeit ein Hubschrauber, es waren rhythmische Gesänge zu hören, viele rote Fahnen deuteten auf eine Demonstration hin. Aber dennoch klangen die Rhythmen vertraut, zwischenzeitlich tauchten auch bekannte Melodien auf: Interessanterweise hatte sich der Demonstrationszug einen Weg gesucht, der an den Kneipen vorbeizog, vor denen gerade der 96-Mob stand: Dieser hat dann mal eben die ganze Demo in Grund und Boden gesungen…

Axel wollte uns noch seine alten Lieblingskneipen zeigen, aber die waren entweder bereits geschlossen, machten dies bei unserem Eintreffen, oder ließen uns gar nicht erst herein … Egal, das Büdchen hatte auch Bier, also Ausklang des Tages am Platz an der Oper.

Die Nacht im Hotel war unausgeglichen, irgendwo in der Nähe muss ein Sägewerk gewesen sein…

Frühstück in einer kleinen Taverne in der Calle del Arenal, es wurden diverse süße Leckereien serviert, dazu gab es ein, zwei Frühstücksbier. Hier stieß Andreas zur Gruppe, und auch Axel schlenderte vorbei. Hannes hatte sich vorgenommen, ebenfalls nach Madrid anzureisen, doch leider war er krank im Bett. Es wurden Fotos gemacht, Cori berichtete davon, dass sie im Spanischen einfach nur Worte aneinander reihe, wobei ihr bestätigt wurde, dass dies auch im Deutschen der Fall sei.

Am frühen Nachmittag ging es Richtung Santa Ana, Einzelpersonen legten eine Regenerierpause ein. Der Mob zum Stadion setzte sich bereits drei Stunden vor dem Spiel in Bewegung. Cori, Andreas, Herkel, später Gereon und im Geiste auch der kranke Hannes blieben in einer Taberna sitzen und genossen die Sonne. Auf dem weg zum Stadion wurden einige Pausen gemacht, Cori erzählte anwesenden Atletico-Fangruppen, wie schön Hannover und wie hässlich Belgien sei, es wurden noch einige Kaltgetränke gereicht, auf den letzten paar Metern zum Stadion wurde es voller.

Die gesamte Gruppe fand sich im Stadion wieder. Kurz vor Anpfiff wurde das Stadion einigermaßen voll, der Atletico-Fanblock war übersichtlich, im 96er Block liefen viele Leute mit Platzwunden herum. Das Spiel geht los, schon stehts 0:1. Sah aus wie unmotiviert gedeckt. Madrid zunächst stärker, dann kommt 96 ins besser ins Spiel. Traumpass von Stindl, Grätsche Diouf, Ausgleich: 1:1! Das Auswärtstor war da. In Halbzeit 2 war das Spiel ansehnlich, aber nicht hochklassig. Die defensiven Außen waren bei 96 selten gedeckt, Pogo und Eggimann köpften jedoch alles raus oder blockten jeden Schuss ab. Interessanterweise verloren die beiden aber jeden Zweikampf am Boden: Das war schon erschreckend. In der 89. Minute fiel dann noch das 2:1 für Madrid – dumm gelaufen. Während der anschließenden Blocksperre kamen alle Spieler aus der Kabine und wurden mit Applaus bedacht. Sujo stimmte ein Sauf-Liedchen an, die Stimmung im Block war aber eher ruhig. Irgendwann gings dann doch raus. Herkel rückte sich bei einem Interview ins rechte Licht, die Gruppe marschierte zurück zur Altstadt.

Es wurde der gleiche Kneipenverbund wie vor dem Spiel aufgesucht, man traf viele bekannte Gesichter. Gegen 2 Uhr erfoglte der Abmarsch zur Plaza Mayor, an der Hannes sicherlich sein Lied gesungen hätte, wäre er nicht krank zuhause geblieben. In der Bar, die uns gestern keinen Einlass gewährt hat, wurden wir heute empfangen und lernten Sergio (geht als Atletico-Fan nicht mehr ins Stadion, weil die Familie Gil den Verein zugrunde richtet) und seine Bekannten kennen, mit denen wir uns sehr nett unterhielten. Auf einmal stand dann dieser einsame Gin Tonic auf dem Tisch, der niemandem zu gehören schien. Herr Télo wurde gespielt, Sergio wurde ganz hellhörig, als er unseren Text hörte. Wir wurden daraufhin zu einer Privatparty eingeladen und liefen noch einmal über die Plaza Mayor, diesmal in vergrößerter Gruppe zweisprachig Imca Marina und Herrn Télo im Duett singend.

Die Privatparty erwies sich als Musikkneipe mit angeschlossenem Dancefloor. Zufälligerweise wurde gleich Sergios Lied gespielt, der ganze Laden und insbesondere Sergio gingen ab – selbst Herkel sang inbrünstig mit! So ging das eine ganze Weile, im Laden wurde abgehottet, großartige Sprachspiele wurden lächelnd veranstaltet, nachdem sich die Reisegruppe darüber klar wurde, dass die Spanier diese nicht verstehen. Es kamen weitere Gin Tonics auf den Tisch (Hannes wäre dennoch einfach nicht betrunken geworden), Gereon schrieb SMS in die Welt, gegen Morgen brach man Richtung Hostel auf. Zu viert in lautstarkem Gesang (aber so richtig volles Brett!) durch die Gassen ziehend wurde der Abend Revue passiert. Es folgte ein Besuch einer letzten Lokalität, in der sehr durstige Damen anwesend waren. Gegen 6 Uhr klingelt Gereon Daniel und der Herbergswirt aus dem Bett, Daniel hat ihm dann irgendwann geöffnet.

Das Treffen mit Cori um 10.15 Uhr fiel schwer, aber das Ziel wurde erreicht. Es folgte der Besuch des Thyssen-Museums und eine kleine Erfrischung im Hotel Ritz, der Besuch des Königspalastes sowie ein Tapas-Festival in der Markthalle. Gegen 15 Uhr traf sich die Gruppe wieder, es folgten Fotos und Chillen auf der Plaza Mayor. Die Abreise erfolgte entspannt, auf dem Flughafen in Brüssel lief es auch gemächlicher als auf der Hinreise. Die Rückfahrt verlief sehr ruhig.

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