Wir haben so schöne Städte!
Die Jahresfahrt von 96 KÖLSCH in der Saison 2012/2013 ging nach Augsburg, und wie immer sollte es eine unvergessliche Tour werden.
Früh, viel zu früh am Samstagmorgen machte sich die Truppe aus Axel, Daniel, Step, Andreas, Hannes, Marvin, Benni, Philipp, Ritter Kunibert, der Fürstin und mir auf den Weg nach Augsburg.
Für die kultivierten unter uns nun ein paar Hintergrundinfos:
Augsburg liegt in Bayern, ca. 70 km von München entfernt. Die Leute dort sind fränkische Schwaben. Schwäbische Franken gibt es auch, das ist aber etwas anderes! Der Fluß, der durch Augsburg fließt, ist die Augsch. (Es könnte aber auch die Burg sein, man weiß es nicht genau.)
Die Anreise
Nun wieder zurück zum Wesentlichen: Dank umfassender Planung verfügten wir über ausreichende Hopfenversorgung, um die gut 5-stündige Fahrt in die Fuggerstadt zu überstehen. Auch Frühstück, eine Musikanlage, Schals, Trikots, und nicht zu vergessen Schorse, unsere mittelgroße Fahne, waren dabei – also alles was man für eine richtige Auswärtsfahrt braucht. Horst und Victoria mussten leider zu Hause bleiben, werden aber demnächst sicher auch wieder dabei sein.
Da die Fahrt gen Süden am Mittelrhein entlang führt, wurde natürlich auch wieder das allseits beliebte Burgenbingo gespielt. Da es in der Vergangenheit immer wieder Unstimmigkeiten über die Regeln des Burgenbingo gab, zogen wir den professionellen Burgenguide der Mittelrheinbahn zu Rate. Festgehalten wird vorläufig: Kirchen sind keine Burgen. Ruinen gelten als Burgen, aber nur wenn sie zu mehr als 50% eine Burgruine sind.
Der Sieger des Spieltages im Burgenbingo heißt Hannes, er gewann die Partie mit beeindruckender Überlegenheit mit ca. 8:4. Burgenbingo wird sicher demnächst olympisch werden.
Wer kein Burgenbingo spielen wollte konnte sich im Partyabteil des Zuges amüsieren, in dem zur Feier des Tages eine mehr oder weniger professionelle Musikanlage installiert wurde.
Irgendwann kamen wir dann auch in Augschburg an, wo zuerst mal das Gepäck ins Hotel gebracht wurde.
An dieser Stelle muss ich sagen: Liebe Augsburger, das könnt ihr mit betrunkenen Fussballfans nicht machen. Man kann nicht zwei Ibis-Hotels haben, beide irgendwo beim Bahnhof. Was passiert, wenn einer aus der Gruppe ganz dringend auf Klo muss, und denkt er hat das richtige Ibis-Hotel gesichtet? Und alle anderen gehen zum anderen? Und dann gibt’s sogar noch ein drittes Ibis-Hotel. Dieser Umstand sorgte während unseres gesamten Aufenthaltes für Verwirrung, nicht nur bei uns, sogar die Einheimischen hatten damit so ihre Schwierigkeiten. Die bestellten Taxen zum Beispiel, die uns zum Stadion bringen sollten, kamen nicht. Zumindest nicht zu UNSEREM Ibis-Hotel.
Nun ja, irgendwie schafften wir es dann doch, ein Taxi zum Stadion zu ergattern. Auch der Adler landete pünktlich am Gästeblock, und brachte Benni als Überraschungsgast mit.
Das Spiel
Die Stimmung im Gästeblock war an diesem Spieltag von Anfang an richtig gut, und da der gemeine Augsburger anscheinend eher zurückhaltend ist, konnten wir unsere Mannschaft von der ersten Minute an lautstark unterstützen.
In der ersten halben Stunde passierte auf dem Platz eher weniger (eine Frechheit, absolute Frechheit), einzig Zieler war geistig anwesend und hielt mit sehenswerten Paraden das 0:0.
Ab der zweiten Halbzeit wachte einer nach dem anderen dann aber doch langsam auf, und Konstantin Raùsch erinnerte sich auf einmal daran, dass er Fussballspielen kann!
Schuss – Augsburger abgeblockt, noch ein Schuss – schon wieder ein Augsburger im Weg, Dieter Ya Konan probierts auch mal – immer diese Augsburger in der Schusslinie, aber dann nimmt sich Kocka ein Herz und plaziert die Kugel im kurzen Eck – 1:0 aus Sicht des wunderbaren HSV. Im Gegenzug kommt der FCA mit großer Leidenschaft immer wieder zu Chancen den Ausgleich zu erlangen – aber nicht mit Zieler, der nicht zu Unrecht einer der deutschen Nationaltorhüter ist. Aber dazu später. Auch Schuuuuulz erwischte einen guten Tag, und trug dazu bei dass es beim 1:0 blieb. In der Nachspielzeit dann noch einmal Pocognoli mit einem langen Ball auf Raùsch, der mit einem herrlichen Lupfer zum 2:0 Endstand trifft. Nicht nur scheint ihm wieder eingefallen zu sein, dass er Fussballspielen kann, er weiß anscheinend auch wo er herkommt. Die Fans feiern die Mannschaft im Allgemeinen und Matchwinner Zieler und Raùsch im Besonderen, und ich persönlich würde mich sehr wundern wenn Raùsch nicht bei 96 bleibt.
Was sollte er auch in Wolfsburg. Das ist ja keine Stadt.
Spiel also gewonnen, und man machte sich auf den Weg in die Innenstadt, um die Punkte gebührend zu feiern.
Leider gestaltete sich das vorerst schwierig, da einige Augsburger den Weg zur Bahn, nun ja, nennen wir es mal „versperrten“. Gott sei Dank gibt es aber tatsächlich freundliche Polizistinnen, die uns während unserer Wartezeit liebevoll betreuten.
Das Abendprogramm
In der Innenstadt wurde Gereon eingesammelt und es ging zur Stärkung sowie zum Bayern gegen “kleiner HSV” Gucken ins Flannigan’s. Zum Abendspiel: Was für eine Partie. Meine Herren, was ist denn bitte aus unseren Nationaltorhütern geworden? Schießbude Neuer, sag ich da nur.
Nachdem wir uns alle gestärkt hatten, wandten wir uns aber auch wieder den heimischen Hopfenspezialitäten zu. Da auch einheimische, mehr oder weniger attraktive Damen anwesend waren, entwickelte der ein oder andere unschlagbare Flirttechniken.
„Hast du mal nen Stift? Damit ich mir meine Zimmernummer aufschreiben kann!“ Klasse. Leider wirkungslos.
Vom Flannigan’s zogen wir dann weiter durch die Augschburger Innenstadt, und fanden uns im Lamm wieder. Augschburg ist übrigens eine Studentenstadt (17000 eingeschriebene Studenten), junge hübsche Damen waren also auch anwesend. Eine Frechheit aber, dass die da allen Ernstes mit ihrem Macker antanzen. Eine absolute Frechheit.
Nachdem wir einige Einheimische beim Krökeln besiegt hatten, und weitere Flirtversuche ins Nichts verliefen, zogen wir weiter in die berüchtigte Maximilianstraße.
Dort gibt es, nun ja, sagen wir mal „interessante“ Clubs und Kneipen zu sehen. Biergenuß ist nicht überall willkommen, aber auch zu später Stunde findet man immer irgendwo noch ein Plätzchen, wo man ein Helles trinken kann. Der Insider-Tipp für Feierwillige in Augsburg lautet: Elektro. Ansonsten wird es seltsam, und die Leute tragen auf einmal Schulranzen oder Pferdeköpfe. Naja, jeder Jeck ist anders.
Nach und nach gab jeder auf, und man fuhr ins Ibis-Hotel zurück. In irgendeins von den dreien. Der gemeine Augschburger verbringt dort nach Auskunft des Rezeptionisten wohl übrigens höchstens ein paar Stunden, unüblich also, dass wir die ganze Nacht dort bleiben wollten. Soso!
Der Preis für das längste Durchhalten geht an Ritter Kunibert, der zu später Stunde noch einmal wach wurde und sich mit der Augschburger Jugend bei Elektro vergnügte.
03:18 The eagle has landed.
Der nächste Morgen
Gut an Ibis-Hotels: Es gibt Sky, und man kann noch mal die Spielzusammenfassung vom Vortag schauen. AUSWÄRTSSIEG!! Hintergrundinfo für Daniel: Wir haben zwei Auswärtstore geschossen, nicht nur eins!
Schlecht an Ibis-Hotels: Die Putzfrau schaut morgens schon mal herein, auch wenn man noch schläft. Holà! Außerdem schlecht: Es gibt keinen Pool.
Nachdem jeder geduscht und seine Hose wiedergefunden hatte, checkten wir aus und machten uns noch einmal auf den Weg in die Innenstadt, um die Zeit bis zum Abend zu überbrücken.
Augschburg ist eine schöne Stadt. Wir haben so schöne Städte. Nach kurzem Spaziergang durch die Fuggerstadt fanden wir uns zum zünftigen Frühstück im König von Flandern ein.
Hab ich eigentlich erwähnt dass ich keine Schupfnudeln mag? Aber das Bier ist gut! Und die Fürstin ist schon wieder besoffen.
Den Nachmittag verbrachten wir dann im 11er, einer stilvollen Fussballkneipe im Herzen von Augschburg. Da war es so schön, dass sogar Corinna dabei war!
Leider hatten wir noch gute 6 Stunden Zugreise vor uns, also mussten wir uns nach dem Abpfiff des Sonntagsspieles auch schon wieder auf den Weg zum Bahnhof machen.
Die Heimfahrt
Im Zug fanden wir unsere Plätze und siehe da – ungarische Ballettschülerinnen hatten sich dort breitgemacht. Und sie wollten einfach nicht aufstehen – eine Frechheit, eine absolute Frechheit. Aber nicht mit der Fürstin, eisern verteidigte sie ihr gutes Recht, und entzweite dabei eine wunderbare Freundschaft zwischen zwei Balletttänzerinnen. Aber charmant wie sie nun einmal ist, tat sie anschließend alles um zur Völkerverständigung beizutragen und ihren Fauxpas wieder gut zu machen. Einzig die resolute Tanzlehrerin ließ sich nicht täuschen, und die Fürstin war wohl am Ende froh, als wir umsteigen mussten und sie sich keine mehr gefangen hat. Tja, man sollte sich halt nicht mit Ballettschülerinnen anlegen.
Zum Abschluss der Fahrt trafen wir noch auf alte Bekannte: den einen kannten wir von einer Auswärtsfahrt nach Lautern, bei der anderen handelte sich es um eine Dose, die sich hinter dem Feuerlöscher im Zug so wohl zu fühlen schien, dass sie das ganze Wochenende dort verbrachte.
So kamen wir ziemlich kaputt, aber glücklich über einen Auswärtssieg und ein schönes Wochenende, wieder in Köln an.
Jungs, und Fürstin – es war mir eine Freude! 🙂
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